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Narbenbruch

Synonyme: Narbenhernie

Allgemeines

Übersicht: Narbenbruch, Narbenhernie
Narbenbruch, Narbenhernie

Bei einer Hernie (lateinisch für "Bruch") handelt es sich ganz allgemein um eine Verschiebung von Baucheingeweiden (Bruchinhalt) in eine Vorbuchtung des Bauchfells (Bruchsack) durch eine Lücke in der Bauchwand (Bruchpforte).

Hernien entstehen bevorzugt an Stellen, die eine natürliche Schwachstelle der Bauchwand darstellen, wie zum Beispiel der Bauchnabel oder der Leistenkanal.

Ein Narbenbruch entsteht meist innerhalb des ersten Jahres nach einer Bauchoperation aufgrund einer mangelhaften Festigkeit der tiefer gelegenen Schichten der Bauchwand. Risikofaktoren für das Entstehen eines Narbenbruchs sind Wundinfektionen und Blutungen direkt nach der Operation sowie starkes Übergewicht.
Patienten mit einer allgemeinen Blutarmut oder Zuckerkrankheit sind ebenfalls gefährdet, da beide Krankheiten die Wundheilung stören können. Bei wiederholter starker Drucksteigerung im Bauchraum, wie dies etwa bei Verstopfung oder chronischem Husten der Fall ist, kommt es ebenfalls häufiger zu Narbenbrüchen.

Symptome

Narbenbruch, Narbenhernie, Schwachstelle in der Bauchdecke

Eine durch Pressen tastbar oder sichtbar werdende Vorwölbung im Bereich einer relativ frischen Operationsnarbe am Bauch ist das Hau

Die Vorwölbung kann mit der Zeit grösser werden und dann auch im Liegen und ohne Pressen sichtbar bleiben. Werden Darmanteile in der Bruchlücke eingeklemmt, kann es zur Entwicklung eines lebensbedrohlichen mechanischen Ileus kommen. Die Blutgefässe der Darmwand werden abgedrückt und die Sauerstoffversorgung des betroffenen Darmabschnittes sowie der Abfluss des venösen Blutes werden unterbrochen.

Das betreffende Areal droht abzusterben, was eine Verteilung von Bakterien in den Bauchraum und ins Gefässsystem mit akuter Lebensgefahr zur Folge hat. Symptome sind plötzlich auftretende kolikartige Bauchschmerzen mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen.

Diagnose

Die Untersuchung beschränkt sich meist auf das Ertasten der Hernie mit der Hand. Bei Unsicherheit oder zur Bestätigung des Befundes kann zusätzlich ein Röntgenbild durchgeführt werden.

Therapie

Wie bei allen Hernien besteht die Gefahr der Einklemmung von Darmanteilen in der Bruchpforte und der Entwicklung eines mechanischen Ileus. Die Therapie ist deshalb immer operativ. Voraussetzung sind allerdings saubere und stabile Wundränder, was meist ein Abwarten von 3-6 Monaten nach dem Ersteingriff erfordert. Vorerkrankungen wie chronischer Husten und Verstopfung, die eine Druckerhöhung im Bauchraum hervorrufen, sollten möglichst vor der Zweitoperation behandelt werden.

Ziel der Operation ist die Stärkung der Hinterwand der Hernie, indem die Lücke im entsprechenden Teil der Bauchwand zugenäht oder anderweitig geschlossen wird. Durch Verdoppelung von Bauchwandschichten kann die Bruchlücke zusätzlich gestärkt werden.

Bei grossen Defekten oder wiederholtem Auftreten derselben Narbenhernie wird ein Kunststoffnetz vor dem Bauchfell eingenäht. Nach der Operation sollten starke Belastungen der Bauchwand für ca. 6 Monate vermieden werden.

Autor/in:Dr. med. Sibylle Krämer, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Narbenbruch, Narbenhernie, Ileus, Darmverschluss
ICD-10:K46
Zuletzt geändert:18.11.2016Zum Seitenanfang
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