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Synonyme: Lymphknotenhyperplasie, Lymphknotenschwellun
Lymphknotenhyperplasien sind ein Symptom vieler Erkrankungen, und kommen dementsprechend häufig vor. Da die Lymphknoten Krankheitserreger, Fremdkörper und Zelltrümmer aus der Lymphe herausfiltern, schwellen sie zum Beispiel bei einer Infektion mit Bakterien in diesem Gebiet an.
Bei Erkältungskrankheiten, wie Entzündungen des Rachens oder der Mandeln, schwellen typischerweise die Lymphknoten im Bereich von Nacken, Unterkiefer und Hals an. Es sind also diejenigen Lymphknoten betroffen, die sich in der Region der Entzündung befinden.
Etwas anders verhält sich die Reaktion bei Infektionskrankheiten, welche den ganzen Körper befallen. Ein Beispiel hierfür ist das Pfeiffersche Drüsenfieber, bei dem sich die Lymphknoten im ganzen Körper vergrössern. Man kann sie dann beispielsweise in der Nackenregion, am Hals, unter den Achseln oder in der Leiste ertasten. Lymphknotenhyperplasien, die aufgrund einer Infektionskrankheit entstehen, sind gutartig.
Bei sehr schweren Erkrankungen, die sich auf den gesamten Körper auswirken können, wie zum Beispiel bei Blutkrebs und anderen Krebserkrankungen, ist es ebenfalls möglich, dass die Lymphknoten im gesamten Körper anschwellen. Die Krebszellen der Geschwulst werden von den Lymphknoten herausgefiltert. Sie bleiben dort hängen, siedeln sich in den Lymphknoten an, vermehren sich, und führen so zu deren Vergrösserung. Es entstehen so genannte Lymphknotenmetastasen, die bösartig sind.
Wie bei den Infektionskrankheiten befallen die verschiedenen Krebserkrankungen unterschiedliche Lymphknotenstationen, die wiederum einen Hinweis auf die Art der Krebserkrankung geben können.
Es gibt auch Krebsarten, die in den Lymphknoten selber entstehen und dort ihren Ausgangspunkt haben. Als Beispiele sind da das Hodgkin-Lymphom und das Non-Hodgkin-Lymphom zu nennen. Auch hierbei sind die Lymphknoten vergrössert.
Einzelne oder auf ein Gebiet begrenzte Lymphknotenschwellungen bezeichnet man auch als lokalisiert, im ganzen Körper verstreut auftretende Lymphknotenschwellungen als generalisiert.
Lymphknoten sind linsen- bis bohnengrosse platte, rundliche Knötchen, die Abwehrzellen enthalten. Sie gehören also zum Abwehrsystem des Körpers und befinden sich überall im Körper. Bei Entzündungen in ihrer Nähe bilden sie vermehrt Abwehrzellen, um die Entzündung zu bekämpfen, und schwellen deswegen an. Eine Vergrösserung der Lymphknoten nennt man Lymphknotenhyperplasie. Sind sie grösser als 2 cm und nehmen eine kugelförmige Gestalt an, dann befinden sie sich in einem aktivierten Zustand, das heisst sie sind mit der Abwehr von Krankheiten beschäftigt.
Die Lymphknoten sind ausserdem eine Filterstation für die Gewebeflüssigkeit, welche in der Fachsprache als Lymphe bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um Flüssigkeit, die sich ausserhalb der Blutgefässe frei im Gewebe zwischen den Zellen befindet.
Die Lymphe wird in vielen kleinen Lymphgefässen aus dem Gewebe gesammelt, die in immer dicker werdenden Lymphgefässe zusammenlaufen und am Ende in einem grossen Gefäss münden, das vor dem Herz die Lymphe in ein Blutgefäss ableitet. Auf dem Weg zum Herzen wird die Lymphe durch zahlreiche Lymphknotenstationen transportiert, wo sie gefiltert beziehungsweise gereinigt wird. Das heisst, in den Lymphknoten befinden sich eine Menge Abwehrzellen, welche die Lymphe von Krankheitserregern, Fremdkörpern und Zelltrümmern befreien.
Jeder Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filterung der Lymphe einer bestimmten Körperregion zuständig. Man bezeichnet diesen Lymphknoten dann als regionären Lymphknoten. Die wichtigsten Regionen, in denen sich Lymphknoten befinden, sind der Nacken, unter dem Unterkiefer, der Hals, die Achselhöhle, die Leistengegend, der Bauch und der Brustraum.
Die vergrösserten Lymphknoten an sich bereiten eigentlich keine Beschwerden. Die betroffenen Personen leiden vor allem an den Symptomen der Krankheit, die zu einer Lymphknotenschwellung führt.
Bei akuten Entzündungen kommt es häufig vor, dass die vergrösserten Lymphknoten schmerzen, wenn man draufdrückt. Dies ist typischerweise bei Lymphknotenvergrösserungen aufgrund von Krebserkrankungen nicht der Fall. Bei Krebserkrankungen sind die Lymphknoten oft nicht schmerzhaft vergrössert, hingegen manchmal mit der Umgebung verwachsen. Deshalb ist eine Abklärung beim Arzt angezeigt, wenn jemand an einer nicht erklärbaren, schmerzlosen Lymphknotenschwellung leidet, welche nicht nach wenigen Wochen spontan wieder verschwindet.
Lymphknotenvergrösserungen, die sich relativ oberflächlich unter der Haut befinden, können vom Arzt und auch von den Betroffenen selbst gut ertastet werden. Die aufgrund von Infektionskrankheiten vergrösserten Lymphknoten können sehr schmerzhaft sein.
Tiefer liegende Lymphknotenvergrösserungen sind mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen oder die Computertomographie (CT) sichtbar. Bei auffälligen beziehungsweise unerklärbaren Lymphknotenhyperplasien besteht die Möglichkeit, diese gezielt mit einer feinen Hohlnadel zu punktieren und so eine Probe zu entnehmen. Diese wird dann unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, welche Zellen dort vorhanden sind. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es üblich, einen ganzen Lymphknoten für die Untersuchung zu entfernen. Dies geschieht zum Beispiel während einer Brustkrebsoperation. Hier werden die Lymphknoten aus der unmittelbaren Umgebung, welche häufig vom Brustkrebs befallen werden, entfernt und anschliessend unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht.
Da Lymphknotenschwellungen meistens Begleiterscheinungen sind, ist es natürlich notwendig und sinnvoll, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln. Handelt es sich dabei um eine Entzündung, verschwinden die Lymphknotenschwellungen, wenn die Therapie, z.B. mit einem geeignetem Antibiotikum, erfolgreich war.
Handelt es sich bei der zugrunde liegenden Erkrankung jedoch um eine Krebserkrankung, ist die Therapie natürlich viel aufwendiger und komplizierter. Eine Chemotherapie, eine Bestrahlung oder beides in Kombination können dazu beitragen, die Krebszellen zu vernichten und somit die Lymphknoten auf Normalgrösse abschwellen zu lassen. Bei bestimmten Krebserkrankungen, wie zum Beispiel dem Brustkrebs, ist es auch üblich die befallenen Lymphknoten mit Hilfe einer Operation zu entfernen.
Da sich die Therapie der Lymphknotenhyperplasie je nach der zugrunde liegenden Krankheit sehr stark unterscheidet, möchten wir Sie für die genauere Beschreibung auf die Kapitel der entsprechenden Krankheiten verweisen.
Autor/in: | Jutta Manke, Ärztin | |
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Editor/in: | Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt | |
Keywords: | Lymphknotenhyperplasie, Lymphknotenschwellung, Lymphknotenvergrösserung, Lymphknotenhyperplasie, Lymphknotenschwellung, vergrösserte Lymphknoten, Erkältung, Pharyngitis, Pfeiffer'sches Drüsenfieber, Mononukleose, Krebserkrankungen, Lymphome, Lymphknotenmetastasen | |
ICD-10: | R59 | |
Zuletzt geändert: | 21.11.2016 | Zum Seitenanfang |
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